Diese Frage stellt sich vielen Nutzern gar nicht, dabei ist das wirklich ein interessantes und komplexes Thema, über das man schon fast eine wissenschaftliche Abhandlung schreiben könnte.

Damit will ich Euch hier aber nicht langweilen, sondern lediglich in groben Zügen auf die Eigenarten der beiden Reglertypen eingehen.

Häufig werden, wenn man sich eine Solaranlage ab Werk (oder ab Händler) gleich mitbestellt, PWM-Solarregler eingebaut, ganz einfach, weil diese deutlich günstiger sind.

Das muss auch nicht immer falsch sein, denn ob ein -wesentlich teurerer- MPPT-Laderegler wirklich Sinn macht, hängt stark vom Typ und der Leistung des Solarpanels, sowie von den Umgebungsbedingungen, ab.

Ein PWM-Laderegler ist -vereinfacht ausgedrückt- ein Schalter, der das Panel mit der Batterie verbindet. Als Konsequenz hieraus wird die Panelspannung auf etwas mehr als die Batteriespannung heruntergezogen. Das führt zwar zu einer Erhöhung des Stromes vom Panel zum Regler, mindert aber gleichzeitig die Leistung des Panels erheblich, so dass die Ausbeute nicht der möglichen Ausbeute des Panels entspricht.

Bei einem MPPT-Laderegler dagegen, sind Solarpanel und Batterie nicht direkt miteinander verbunden, die geringere Batteriespannung wirkt sich also nicht unmittebar auf die Panelspannung aus, sondern die Panelspannung wird vom Regler auf den optimalen Wert, der bei guten Bedingungen der Nennspannung des Panels entsprechen kann, geregelt. Diese Regelung erfolgt mittels eines Mikroprzessors und hochentwickelter Software.

Der MPPT-Laderregler ist ein echter DC-DC Spannungswandler, der die hohe Panelspannung auf die erforderliche Batterie-Ladespannung herunterregelt. Da die Enegrie also umgewandelt wird, diese beim Umwandlungsprozess aber -von ein paar Verlusten abgesehen- nahezu konstant bleibt, hat das zur Folge, dass der Ausgangsstrom des Reglers deutlich höher ist, als der Eingangsstrom.

Wenn jedoch die mögliche Panelspannung nicht, oder nur unwesentlich über der Batteriespannung liegt, ist die Überlegenheit des MPPT-Laderreglers deutlich geringer. Das ist bei Panelen mit relativ kleiner Leistung der Fall, und so sollte man sich dann schon überlegen, ob es Sinn macht, den dreifachen Preis für einen MPPT-Laderregler zu zahlen, der seine Vorzüge gar nicht ausspielen kann. Als Lösung bietet sich an, diese in Serie zu schalten, um die Ausgangsspannung zu verdoppeln. Der nominale Ladestrom wird dann zwar halbiert, aber in Verbindung mit einem MPPT-Laderegler wird dies mehr als kompensiert.

Die Zellspannung eines Solarpanels ist stark abhängig von der Zelltemperatur und auch die Leistung reduziert sich. Während die oben angeführten Grundsätze bei relativ niedrigen Temperaturen durchaus so anwendbar sind, ist bei hohen Zelltemperaturen von 60°C, die an heißen Sommertagen, oder im Mittelmeerraum durchaus erreicht werden, und sogar mehr, davon auszugehen, dass die Zellspannung und Leistung der Panele so weit reduziert wird, dass es ebenfalls keinen Sinn macht, einen MPPT-Laderegler einzusetzen.

Zusammenfassung:

  • Ein PWM-Laderegler kann sich bei Solarpanelen mit einer Modulspannung von mehr als ca. 24V durchaus negativ auf deren Leistungsvermögen auswirken
  • Bei Panelen mit einer niedrigeren Panel-Ausgangsspannung macht ein MPPT-Regler nicht wirlich Sinn
  • Auch bei Panelen, deren Ausgangsspannung höher ist, als die Batteriespannung, macht ein MPPT-Laderegler keinen Sinn, wenn man überwiegend in warmen Gebieten unterwegs ist
  • Bei leistungsstarken Panelen, deren Ausgangsspannung wesentlich höher ist, als die Batteriespannung macht ein MPPT-Laderegler durchaus Sinn, besonders in kühleren Gebieten
  • Wenn man bereit ist, mehr Geld auszugeben, sollte man allerdings in einen MPPT-Laderegler investieren und seine Panele statt parallel, in Serie schalten, um die Ausgangsspannung zu erhöhen, um in den Genuss der Vorteile eines MPPT-Ladereglers zu kommen.
  • Das "in Serie schalten" funktioniert mit einem PWM-Laderegler meistens nicht, da dieser für die dann höhere Eingangsspannung konzipiert sein müsste, was aber in den seltensten Fällen gegeben ist. Bei einem PWM-Regler dürfen die Eingangs- und Ausgangsspannungen nicht zu weit voneinander abweichen (z.B. 36V Eingangsspannung zu 12 Volt Akkuspannung ist mit den meisten PWM-Reglern nicht zu realisieren).

Dies nur in aller Kürze, was man bei der Wahl des Laderreglers bedenken sollte.

Eines aber noch zum Schluss:

Es gibt auf dem Markt mittlerweile jede Menge Anbieter, die sich über die in Deutschland, bzw. Europa geltendem Richtlinien hinwegsetzen und Produkte anbieten, die unter den marktüblichen Preisen liegen.

Dass diese Produkte sehr häufig keine Zulassung haben und dementsprechend nicht eingesetzt werden dürfen wird geflissentlich verschwiegen.

Solche Produkte findet man auch bei den ganz großen Anbietern, die eigentlich den guten Ruf besitzen, alles zur Zufriedenheit des Kunden abzuwickeln. Damit meine ich nicht Ebay & Co. ! (Wer dort einen Billigregler ersteht ist selbst Schuld, wenn ihm etwas abraucht)

Bei den großen guten allerdings rechnet man vielleicht nicht unbedingt damit, über's Ohr gehauen zu werden.


Ich glaube sogar, dass die ohne CE/ROHS auch funktionieren, zumindest anfangs...

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