gegenüber einer herkömmlichen Gel-, AGM- oder Nassbatterie

LiFePO4 -Akkus haben gegenüber den herkömmlichen Blei-Säure (Nassakku, AGM oder Gel) den großen Vorteil, dass sie bis über 90% entladen werden können, während die herkömmlichen Akkus nur bis maximal 65% Entladung zulassen, und das auch nur, wenn sie neu sind. Man liest manchmal, dass LiFePO4-(Fertig)-Akkus bedenkenlos zu 100% entladen werden können, das ist aber dann doch etwas übertrieben. Das trifft eigentlich nur für die hochwertigeren Industriezellen der Hersteller WINSTON, CALB oder SINOPLY (und vielleicht noch den einen oder anderen) zu

Zudem bleibt die Zellspannung bei LiFePO4.-Akkus über die Entladekurve nahezu konstant. Bei herkömmlichen Akkus nimmt die Zellspannung dagegen während des Entladevorgangs von Beginn an konstant ab. Das kann besonders bei spanungsempfindlichen Verbrauchern (Elektronik) von Bedeutung sein, die Halogenlampe dagegen wird lediglich ein wenig dunkler, leuchtet aber dennnoch.

LiFePO4 - Akkus sind zudem auch wesentlich leichter, als Blei-Akkus, sie bringen nur in etwa die Hälfte des Gewichts, bei ca. 40% mehr verfügbarer Kapazität, auf die Waage. Während z.B. ein handelsüblicher 85Ah Gel-Akku ca. 25 kg auf die Waage bringt und im Neuzustand maximal 55 - 60Ah an Kapazität verfügbar hat, begügt sich ein 100Ah LiFePO4 - Akku mit ca. 15,5 kg (inkl. zusätzliches Installationsmaterial) und stellt dabei ohne Spannungsverluste satte 90Ah zur Verfügung, und das über fast die gesamte Lebensdauer (ein Reisemobilleben)! Im Umkehrschluss würde bei gleicher verfügbarer Kapazität den 15,5 kg eines LiFePO4 - Akkus ein Einbaugewicht von fast 50 kg gegenüber stehen!

LiFePO4 - Akkus sind hervorragend geeignet, über die gesamte Entladezeit sehr hohe Entladeströme zu liefern, umgekehrt können sie auch bedenkenlos mit hohen Strömen, d.h. sehr schnell, geladen werden.

Diese Akkus haben eine extrem geringe Selbstentladung von weniger als 5% pro Monat, d.h. sie können, vorausgesetzt alle Verbraucher sind wirklich abgeschaltet, bedenkenlos im Winter im Reisemobil verbleiben und müssen über die gesamte Winterpause nicht geladen werden. Bleiakkus hingegen sind nach maximal 3 Monaten bereits tiefentladen und häufig anschließend defekt, selbst im Neuzustand!

LiFePO4-Akkus neigen nicht so leicht zu thermischer Überhitzung bei mechanischen Schäden und selbst bei einem Kurzschluss dauert es relativ lange, bis sie sich derart überhitzen, dass es zu einer Explosion kommt. Selbst bei einer Explosion durch Kurzschluss kommt es nicht zu einem Brand des Akkus.

Sie gelten derzeit diesbezüglich als die sichersten Akkus überhaupt.

Alles hat seinen Preis!

LiFePO4 Akkus sind in der Anschaffung deutlich kostenintensiver und erfordern, wenn man ihnen ein langes Leben angedeihen lassen will, einen permanenten Zellspannungsausgleich. Dies wiederum erfordert weitere Komponenten und damit einen erhöhten Installationsaufwand, der vom Fachmann vorgenommen werden sollte. Natürlich kann man, wenn man sich mit der Materie intensiv auseinandersetzt, die Installation auch selbst vornehmen, dann allerdings bleibt es meist beim Tausch "PbSO4 gegen LiFePO4" und eine wirkliche Integration, die das Ausschöpfen des Potentials ermöglicht, unterbleibt, denn es sind dann andere Grenzen, die dies verhindern.

Den höheren Kosten und dem Installationsaufwand gegenüber steht allerdings die extrem lange Lebensdauer mit gleichbleibender Kapazität gegenüber!

Eine Einschränkung möchte ich allerdings nicht unerwähnt lassen: Herkömmliche LiFePO4 - (Fertig)-Akkus vertragen es in der Regel nicht, bei Temperaturen unterhalb 0°C geladen zu werden. Für die Industriezellen der Fa. WINSTON (Thundersky gilt diese Einschränkung zwar nicht, aber dennoch beinhaltet eine Installation, wie sie z.B. auch von mir vorgenommen wird, auch immer eine zuverlässige Temperatursteuerung, d.h. bei Unterschreiten der kritischen Grenze wird der Ladevorgang unterbrochen und erst selbstständig fortgesetzt, sobald die Akkutemperatur wieder im Arbeitsbereich liegt. Ein manuelles "Resetten", wie bei manchen Varianten vorgesehen, ist nicht erforderlich.

Der normale Entladevorgang ist von den Temperaturbeschränkungen nicht betroiffen.

In der Praxis bedeutet dies, dass der Akku, wenn das Reisemobil im Winterlager steht, nur dann bedenkenlos am Strom angeschlossen sein kann, wenn entweder gewährleistet ist, dass die Akku-Temperatur niemals unter 0°C sinkt oder aber eine zuverlässige Temperatursteuerung den Ladevorgang unterbricht.

Zusammenfassung:

  • Es muss nicht zwingend eine in der Anschaffung geringfügig teurere LiFeYPO4 sein, eine LiFePO4 tut's durchaus genauso, sofern man nicht bei großer Kälte laden oder sehr hohe Ströme entnehmen muss.
  • Der Anschaffungspreis relativiert sich durch die extrem lange Lebensdauer.
  • Die Gewichtseinsparung ist enorm, was bei heutigen 3,5 to - Reisemmobilen eine besondere Rolle spielt
  • Sie sind extrem sicher!
  • Die Akkukapazität steht zu mindestens 90% ohne Spannungsverluste zur Verfügung, und das fast ein ganzes Akkuleben lang!
  • Die Akkus können bedenkenlos mit dem bordeigenem Ladegerät 14,4 - 14,6 V, bzw. der Lichtmaschine geladen werden! Eine besondere Ladekennline ist nicht erforderlich.
  • Die Temperatur beim Laden darf 0°C nicht unterschreiten
  • Ein Ausbalancieren der Zellspannungen ist erforderlich!

Comments powered by CComment

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.