Der Peukert-Effekt
In anderen Artikeln hatte ich schon den so genannten "Peukert-Effekt" erwähnt, den ich hier einmal versuche, in groben Zügen zu erklären.
Wilhelm Peukert hat bereits im Jahr 1897 diverse Versuche an Bleiakkumulatoren durchgeführt, und dabei festgestellt, dass die verfügbare Energie von der Entladestromstärke abhängt. Das heißt, je höher der Entladestrom ist, umso weniger Energie kann der Akku abgeben, bevor er die Entladeschlussspannung erreicht hat.
Ursache hierfür ist, dass die Stromentnahme aus einem Akku ein rein chemischer Vorgang ist, für den es eben Zeit braucht! Gibt man z.B. einem Blei-Akku weniger als ungefähr 10 Stunden Zeit für die chemische Umwandlung der Bleiplatten, kann irgendwan die Stromentnahme nicht weiter erfolgen. Gibt man dem Akku dann anschließend eine Ruhephase (ohne zu laden) regeneriert sich der Akku zwar ein Stück weit, die eigentlich verfügbare Energie wird er jedoch bei diesem Entladevorgang nicht mehr abgeben können. Erst wenn der Akku wieder voll geladen wird und anschließend eine entsprechend geringe Stromentnahme erfolgt, kann der Akku seine Energie vollends abgeben.
Wilhelm Peukert hat hierzu eine Gleichung aufgestellt, anhand der sich die Zeit, in der ein Akku die Entladeschlussspanung erreicht hat, berechnen lässt. Diese Gleichung kann allerdings lediglich als Annäherungshilfe betrachtet werden, da sie zwei Unzulänglichkeiten aufweist.
- Zum Einen kann man theoretisch unendlich hohe Entladeströme eingeben, die der Akku aufgrund der stattfindenden chemischen Prozesse gar nicht abgeben kann.Darüberhinaus wird die über die ermittelte Zeit entnommene Kapazität unrealistisch sein.
- Zum Anderen ergibt diese Gleichung bei extrem geringen tatsächlichen Entladeströmen eine entnommene Kapazität, die deutlich über der Nennkapazität liegt. Tatsächlich ist es zwar denkbar, dass ein 100 Ah Blei-Akku auch 105 Ah gespeichert hat, liefern kann er diese jedoch nicht.
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